Berlin, Weimar, den 03.12.2025. Anlässlich des heutigen DDV-Panels im Rahmen der Televisionale veröffentlicht der Deutsche Drehbuchverband (DDV) den ersten Praxisleitfaden für Credits im Drehbuchbereich. Der Credit-Leitfaden ist ein Strukturvorschlag, der die Vergabepraxis in Bezug auf Credits im deutschen Markt vereinheitlichen soll – für alle Bereiche Film, Movie und Serie.

Sichtbarkeit und korrekte Nennung sind für die Karrieren der Drehbuchautor*innen essentiell und im Verhältnis zu Auftraggeber*innen und Werknutzer*innen die Basis für Angemessenheit. Credits sind verbindliche Gegenleistungen, die Drehbuchautor*innen für die Erstellung ihrer Werke zustehen.

In der gängigen Praxis wird aber aufgrund fehlender Standardisierung und Vergleichbarkeit häufig Verbindlichkeit durch Verhandelbarkeit ersetzt. Unklare Definitionen der einzelnen Credits, unklare Anwendungsregelungen für arbeitsteiliges Schreiben und neue Autor*innenfunktionen sowie individuelle Credit-Richtlinien der Sender und Streamer – die Branche kann sich aktuell nicht auf ein allgemeingültiges Credit-System berufen. Hierdurch entstehen Konflikte, und gibt es Fälle, in denen Autor*innen-Credits ohne entsprechende Grundlage beansprucht werden. Die Unsicherheit in der Nennungspraxis setzt sich dann auf Ebene der Nennung durch Festivals und Presse weiter fort. Der „DDV-Praxisleitfaden Credits“ schafft hier endlich die notwendige Klarheit.

„Ein Regelwerk für Credits ist überfällig.“, kommentiert Johannes Betz, Drehbuchautor und Vorstand im DDV. „Mit diesem Definitionskanon bieten wir endlich eine grundlegende Struktur, durch die zukünftig unnötige Verhandlungszeit und Konflikte bei der Credit-Vergabe verhindert werden. Oder andersherum:  der „DDV-Praxisleitfaden Credits“ sichert zukünftig die korrekte Nennung und damit die zentrale Währung für die Sichtbarkeit der Autor*innen ab. Im nächsten Schritt bietet sich die Entwicklung eines Standards für den gesamten deutschprachigen Raum an. Wir sind sehr am Dialog interessiert – mit den Branchenparter*innen hierzulande und mit den Kolleg*innen aus Österreich und der Schweiz.“

Strukturell orientiert sich der DDV-Praxisleitfaden an international üblichen Credits – hier wesentlich der Writers Guilds in den USA – passt sie sprachlich an die Praxis in Deutschland an und übernimmt teilweise neue Credit-Bezeichnungen.

Für den Serienbereich baut der Credit-Leitfaden auf dem schon 2024 veröffentlichten DDV-Praxisleitfaden Autor*innen in Serien auf.

Den DDV-Praxisleitfaden Credits finden Sie hier zum Donwload.

Über den DDV: Mit über 750 Mitgliedern bildet der Verband eines der größten aktiven und solidarischen berufsspezifischen Netzwerke in der deutschen Filmbranche und vertritt als Verband die Interessen der Drehbuchautor*innen in allen Fragen der Film- und Medienpolitik, der Förderung, des Urheberrechts sowie der Verhandlung von Gemeinsamen Vergütungsregeln mit Sendern, Streamingdiensten und Produktionsfirmen. Der DDV setzt sich für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung der Autor*innen sowie für mehr Einfluss auf die Verwirklichung der erzählerischen Visionen auch im Herstellungsprozess ein, genauso wie für den Schutz menschlicher Werkschöpfung in Zeiten von KI. Ohne Drehbuch kein Film und keine Serie.

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