Gemeinsame Abstimmungsempfehlungen an den Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments zu Urheberrecht und KI
Die FSE (Federation of Screenwriters in Europe) hat einen Brief an die Mitglieder des Ausschusses für Recht (JURI) des Europäischen Parlaments mitunterzeichnet. Gemeinsam mit anderen Urheberrechtsorganisationen gibt sie Empfehlungen zu den vorgeschlagenen Änderungen am Berichtsentwurf des JURI-Ausschusses zu Urheberrecht und KI ab.
8.10.2025 | DDV

Gewährleistung des Schutzes der Rechte von Urheber*innen und Künstler*innen bei der Entwicklung generativer KI – Gemeinsame Abstimmungsempfehlungen zu den vorgeschlagenen Änderungen am Berichtsentwurf des JURI-Ausschusses zu Urheberrecht und KI.

Sehr geehrte Mitglieder des Rechtsausschusses (JURI),

wir schreiben Ihnen im Namen einer Koalition von Berufsverbänden, die die kollektive Stimme von Hunderttausenden von Journalist*innen, Darsteller*innen, Komponist*innen, Songwritern, Filmregisseur*innen, Drehbuchautor*innen, Übersetzer*innen, bildenden Künstler*innen, Illustrator*innen und anderen Künstler*innen und Kreativen vertreten.

Im Juli stellte der Europaabgeordnete Axel Voss den Berichtsentwurf „Urheberrecht und generative künstliche Intelligenz – Chancen und Herausforderungen“ vor, den unsere Koalition sehr begrüßte, da er mehrere der wichtigsten Anliegen widerspiegelte, die wir in unserem Schreiben an den JURI-Ausschuss vom 19. Juni hervorgehoben hatten, darunter unsere Forderungen, die Anwendbarkeit der TDM-Ausnahme zu prüfen, ein hohes Maß an Transparenz zu gewährleisten und unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, die Nutzung ihrer Werke durch genAI zu genehmigen und eine angemessene und verhältnismäßige Vergütung für deren Verwertung zu erhalten.

Seit der Veröffentlichung des Berichtsentwurfs hat das endgültige Umsetzungspaket des KI-Gesetzes (GPAI-Verhaltenskodex, GPAI-Leitlinien und Transparenzvorlage) unseren Mitgliedern keine wirksamen und sinnvollen Instrumente zur Durchsetzung ihrer Rechte an die Hand gegeben, was die Erwartungen an das Europäische Parlament erhöht hat, dafür zu sorgen, dass die Rechte der von uns vertretenen Urheber*innen, ausübenden Künstler*innen und Kreativen gewahrt werden.

Nach der Veröffentlichung der Änderungsanträge möchten wir Ihnen unsere Abstimmungsempfehlungen zu mehreren Prioritäten mitteilen, die für unsere Organisationen von entscheidender Bedeutung sind:

  • Gewährleistung vollständiger und wirksamer Transparenz für alle auf dem EU-Markt angebotenen Modelle, die über die unzureichenden Anforderungen der Umsetzung des KI-Gesetzes hinausgeht und sicherstellt, dass Geschäftsgeheimnisse nicht gegen die Transparenz geltend gemacht werden können.

  • Gewährleistung einer fairen und angemessenen Vergütung für Urheber, ausübende Künstler und Kreative.

  • Gewährleistung, dass Rechteinhaber die Nutzung ihrer Werke genehmigen oder ablehnen können, auch durch freiwillige und branchenspezifische Lizenzvereinbarungen.

  • Klärung der Anwendung von Artikel 4 der CDSM-Richtlinie auf generative KI.

  • Einführung einer Verwendungspräferenz und damit verbundener Maßnahmen, um Rechteinhabern die Ausübung ihrer Rechte zu erleichtern.

  • Erleichterung der Ausübung und Durchsetzung von Vorbehaltsrechten.

  • Ablehnung der Einführung einer neuen speziellen Ausnahme für generative KI.

  • Sicherstellung der Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten und Verhinderung unbefugter Deepfakes.

  • Regulierung anderer Aspekte von generativen KI-Diensten und Online-Plattformen und Einführung von Haftungsregeln.

Original in englischer Sprache


FSE co-signed a letter addressed to MEPs, members of the Legal Affairs (JURI) Committee of the European Parliament. Together with other creators’ organisations, we make recommendations on the proposed amendments to the JURI Committee draft report on copyright and AI.

Ensuring the protection of the rights of creators and artists in the development of generative AI – Joint voting recommendations on the proposed amendments to the JURI Committee draft report on copyright and AI

Dear Member of the Legal Affairs (JURI) Committee,

We are writing to you on behalf of a coalition of professional organisations representing the collective voice of hundreds of thousands of journalists, performers, composers, songwriters, screen directors, screenwriters, translators, visual artists, illustrators and other artists and creative workers.

In July, MEP Axel Voss shared the draft report “Copyright and generative artificial intelligence – opportunities and challenges”, which our coalition warmly welcomed as it reflected several of the key concerns highlighted in our letter to JURI from 19 June, including our calls to assess the applicability of the TDM exception, ensure a high level of transparency, and the ability for our members to authorise the use of their works by genAI and receive appropriate and proportionate remuneration for their exploitation.

Since the publication of the draft report, the final implementation package of the AI Act (GPAI Code of Practice, GPAI guidelines, and transparency template) failed to provide our members with effective and meaningful tools to enforce their rights, increasing the expectations for the European Parliament to ensure that the rights of the authors, performers, and creative workers we represent are respected.

Following the publication of the amendments, we are writing to provide our voting recommendations on several priorities that are crucial to our organisations:

  • Ensuring full and effective transparency for all models placed on the EU market, going beyond the insufficient requirements provided by the AI Act’s implementation and making sure trade secrets cannot be used to oppose transparency.

  • Ensuring authors’, performers’, and creative workers’ fair and proportionate remuneration.

  • Ensuring rightsholders’ can authorise or refuse the use of their works, including through voluntary and sector-specific licensing agreements.

  • Clarifying the application of Art. 4 of the CDSM Directive to generative AI.

  • Establishing a presumption of use and related actions to facilitate rightsholders in exercising their rights.

  • Facilitating the exercise and enforcement of rights reservations.

  • Opposing the introduction of a new dedicated exception for genAI.

  • Ensuring the labelling of AI-generated content and preventing unauthorised deepfakes.

  • Regulating other aspects of genAI services and online platforms and introducing liability rules.